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Einwohnermeldeamt im ehemaligen Horton-Kaufhaus?

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Das Petriwehr hat jetzt einen schönen neuen Steg.
Warum muss der Steg am Unter- und Oberwasser so hell beleuchtet sein ?

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Bauen und Planung

# Umbau zentraler Warenhausflächen ("Grand Horten") zum regionalen Innovationszentrum

Vorgeschlagen wird eine komplexe, mehrdimensionale, semantisch verdichtete Nutzungsstruktur, welche die prädestinierte Lage des Grundstücks mit offenen Zukunftsaufgaben verbindet - wobei die Stadt, auch im eigenen Entwicklungsinteresse, in Kooperation mit Forschungsträgern, Industrie und Handel die Schirmherrschaft übernimmt, damit in neue Funktionen als regionales Zentrum eintritt.

Das Nutzungskonzept geht über aktuelle Innenstadtentwicklungs-Strategien hinaus, die zwar auch gezielte Transformationen vorsehen, insgesamt aber mehr distributiven Anwendungscharakter haben - d.h. nicht die Innovationsaufgabe als solche thematisieren und zentrieren, im Stadtbild implementieren und mit städtischer Trägerschaft verbinden. Genau darauf käme es hier an.

Vorbereitend wäre das Leitmotiv der "Innnovation" zu klären, um Reduktionen auf technologische, marktwirtschaftliche und förderungsbezogene Prozesse zu vermeiden. Als "Exnovation" (KultEP 5/22) werden Dogmen der Standortsicherung zu hinterfragen sein, zugunsten der Beförderung keimzellenartiger, städtischer Transformationsprozesse auf zentraler Plattform, in reizvollem Kontrast zu mittelalterlichen Weichbildern, unkritisch rekonstruierten "Sinnbildern der Landeshoheit" (Wedemeyer 2017) in nächster Umgebung.

Die Konzeptentwicklung stellt allerdings hohe Ansprüche, wird sich nur teilweise auf vorhandene Konzepte (CIMA, KultEP, EFRE u.a.) stützen können, an einigen Stellen gutachterlich zu betreuen sein und dauerhaft erhebliche (ihrerseits innovative) Vermittlungsaufwände beanspruchen. Insbesondere müssen geeignete Schnittstellen und Beteiligungen hergestellt, Komponenten der inhaltlichen (semantischen) Ausrichtung bezeichnet, stadt-/regionalpolitisch gewichtet und logistisch geprüft werden. Parallel dazu können konkrete Vorschläge und Angebote eingeholt, Förderungsmöglichkeiten und Umsetzungen geprüft, Projektphasen entworfen werden. Das begleitende Gremium ist sorgfältig interdisziplinär zu besetzen, später in ein kuratives zu überführen.

Massgeblich ist die Interface-Struktur, metaphorisch zu verstehen als "Fenster-System" zur Zukunft, abzubilden auf eine gewichtete Nutzungsstruktur des Gebäudes mit dynamischen und statischen Komponenten. Im Rahmen der Nutzung begegnen sich : lokale Wissenschaft und Forschung, Kunst und Design, innovative Industrie, Beratungsdienstleistungen, offene Planungsprozesse, Stadt- und Regionalöffentlichkeit. Zum Raumprogramm gehören Ausstellungs-, Werk-, Büro-, Seminar- und Vortragsräume, offene und teildefinierte Flächen, innovative Gastronomie. Die Stadt nutzt regelmässig Teile für eigene Planungsvorhaben. Einschlägige Veranstaltungen, Gastvorträge, Ringvorlesungen, Residenzen usw. werden in das Zentrum gelegt.

"Resilienz"-Funktionen gehen einher, d.h. die Innenstadt sollte sich nachhaltig unter neuem Zeichen öffnen und beleben. Regional- und identitätspolitisch sollte die Stadt stärker und sichtbarer in ihre Rolle als vermittelndes Kompetenzzentrum eintreten, ihren Kulturbegriff kritisch erweitern, Kontaktflächen für zukunftsgerichtete, kognitive und transformative Prozesse anbieten.

Vorbehalte / Weiteres: die Gebäudestruktur müsste geeignet bzw. umbaubar sein, die Wabenfassade ("Hortenkachel", Rhode 1961) wäre zu erhalten, der mehrdimensionale Vermittlungs-Begriff "Interface" (vgl. Hoins et al. 2014: "Die Gegenwart des Abwesenden") in der Konzeptphase einzuüben, schon aus heuristischen Gründen. Teile des Konzepts können und sollten in akademisch-interdisziplinärem Umkreis betreut werden, andere partizipativ zur Stadt- und Regionalöffentlichkeit. Direkte Anschlussmöglichkeiten: EFRE/ESF+, CERV (Bürgerbeteiligung), KultEP 5/22, CIMA 6/22 u.a..

Bearbeitungshinweis: 
Das Gebäude ist im Privateigentum. Es gibt von Seiten der Stadt keine rechtliche Handhabe eine bestimmte Nutzung des Gebäudes zu verlangen.

Kommentare

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Alle genannten u.v.a. Konzept-/Rahmen-/Strategie- und Förderprogramme zur regionalen Kultur-/Innenstadt-/Wirtschaftsentwicklung und Inklusionsförderung sind im Internet verfügbar. ISEK 2030 wäre noch zu erwähnen (Überblick / Querschnitt).

Literatur (kontrastierend) : [Wedemeyer 2017] "Das Residenzschloss Braunschweig" ein repräsentativer Bildband zur Schlossrestauration. [Hoins, Kühn, Müske 2014] "Schnittstellen" ein Sammel-/Aufsatzband zu Konzepten zeitgenössischer Repräsentationskultur.

Institutionen zur Vermittlung und Beförderung regionaler Teilinteressen (Kultur, Wissenschaft und Bildung, Wirtschaft und Innovation, Klimaresilienz, Stadtentwicklung, Inklusion u.v.a.) sind sämtlich bereits etabliert, nur ohne symbolisches Zentrum in der Stadtmitte.

Hinweis / These: aus dem Zusammenhang ergibt sich eine kultursemiotische Rehabilitations-Komponente für das Quartier: aus der "symbiotischen" Schlossrekonstruktion allein wird niemals (anders als durch Euphemismus in Bildbänden) ein "Kulturzentrum". Das liegt einfach daran dass Kultur sich nicht historisch-repräsentativ, konsumatorisch oder kulturbetrieblich zentrieren lässt.

…..oder soll Ihr Textbeitrag eine Aufforderung an die Stadtverwaltung sein, das Gebäude zu kaufen und versuchen, Ihre „Vision“ umzusetzen…? Sehe hier keine Zuständigkeit der Stadtverwaltung….die Stadt könnte lediglich stadtplanerisch/-gestalterisch unterstützen….