Der grüne Vorgarten - Verordnung über naturgerechte Vorgärten im Stadtgebiet.
Wohnraum in Braunschweig ist rar. Die einzige Möglichkeit noch Wohnraum zu schaffen, geht über Verdichtung. Also leere Grundstücke bebauen oder bestehende Gebäude aufstocken. Die Stadt wird in den nächsten 30 Jahren enger werden, mehr Menschen auf gleichem Raum, versiegelte und verbaute Flächen. Dadurch wird sich das Mikroklima ändern; die Stadt wird wärmer und staubiger.
Mein Vorschlag richtet sich an Neubauten und Bestandsbauten, jeweils Ein- und Mehrfamilienhäuser mit Vorgarten und Garten. Seit drei Jahren sieht man, wie immer mehr Vorgärten zu Steingärten umgebaut werden. Bäume werden abgehackt, Büsche gerodet, Hecken ausgegraben. Aufgefüllt werden die Gärten mit grauem Schotter oder Kies. Folge ist, dass Vögel keine Nahrung mehr finden, der Igel keine Deckung und Schutz im Winter, Bienen keine Blumen.
Im Sinne von "Der grüne Vorgarten - Verordnung über naturgerechte Vorgärten im Stadtgebiet" stelle ich mir eine Verordndung vor, die wenigstens ein Mindestmaß an Grünfläche sichert und diese sanfte Betonierung verbietet. Nach wie vor hätte jeder mit so einer Verordnung noch die Möglichkeit seinen Garten individuell zu gestalten. (Diese Zerstörung der Gärten finde ich besonders bedauerlich, da die meiten Gartenbesitzer über 50 sind und bei einer Lebenserwartung von 75 Jahren die Folgen dieser Bodenzerstörung nicht mehr erleben werden.
Kommentare
Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.am 08. Aug. 2017
um 08:35 Uhr
ich sehe sogar Grungstücke,
ich sehe sogar Grungstücke, wo man fast alles entfernt hat, vorne zur Straße graue Pflastersteine für die zwei Autos und hinten die Terrasse, die ungefähr die Fläche des ganzen Hauses hat. Hat auch den Vorteil, das man sich als bequem gewordener Mensch nicht mehr lästige Arbeiten wie Rasen mähen. Hecken schneiden antun muss.
Versuchen auch Sie es mal mit einem Steingarten und einer Betonwüste. City-Trees und Pocket-Parks sollen ganz in sein.
am 08. Aug. 2017
um 21:54 Uhr
@ Steingarten
Dann wäre vielleicht eine Wohnung besser als ein Haus, wenn es schon am Mähen hapert.
BTW ich gehe nicht daon aus, dass die Vorschläge hier groß Widerhall finden; dennoch ist es wichtig, diese DInge anzusprechen. Irgendwo werden sie in Akten erscheinen bzw. später auffindbar sein... Wenn in zehn Jahren das Thema Klimawandel aktuell ist - im Moment sind ja nur wenig Menschen in unserer Region davon betroffen - Hochwasser - dann werden wir uns noch über Verordnungen wundern...
am 08. Aug. 2017
um 21:57 Uhr
und jetzt bitte noch ...
unterstützen!
am 09. Aug. 2017
um 08:58 Uhr
Herr Karsten,
Herr Karsten,
Das Thema Hochwasser hat auch indirekt was damit zu tun. Braunschweig soll ja laut Studie einer Bank bis 2020 5000 Wohnungen schaffen. Das Meiste davon werden wie üblich große Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser sein, die verkauft werden sollen.
Mit dem Bau von Neubaugebieten und Straßen versiegeln wir und die Flächen für die Regenwasserrückhaltung, welches dann direkt die die Flüsse geleitet würde. Das Problem betrifft dann zunächst zwar die Ortsteile und Orte nördlich der Stadt Braunschweig, aber wenn man den Tellerrand überblickt, stellt man fest, das auch die Städte und Dörfer im Süden von Braunschweig gibt, welche auch immer mehr zubetonieren.
Wir schaffen uns die Probleme selber, das schönste Regenrückhaltebechen nützt nichts, wenn es bei Stark- und Dauerregen überläuft. Hausgemachter Klimawandel plus hausgemachte Zerstörung der Umwelt nenn ich das.
am 09. Aug. 2017
um 22:20 Uhr
... seh ich ganz ähnlich
... seh ich ganz ähnlich. Gute Ideen fehlen.
Eine RegioBahn könnte das Pendeln erleichtern.
Wohnen auf dem Land, arbeiten in der Stadt.
am 10. Aug. 2017
um 09:47 Uhr
Konkrete Beispiele?
> ... mehr Vorgärten zu Steingärten umgebaut ...
Kannst Du konkrete Beispiele belegen (Foto vorher - nachher, Fotos müssen ja nicht vom selben Fotografen sein)?
Irgendwo an einem geeigneteren Ort eine Dokumentation zu erstellen könnte hilfreich sein, so in einer Weise dass versucht wird, zu "zubetonierten" Gartenflächen Fotos aus grüneren Tagen gesucht werden.
Bevor zu viel Energie investiert wird wäre aber auch zu klären, ob die angedachten Vorschriften nicht ein unzulässiger Eingriff in Eigentumsrechte wären.
am 13. Aug. 2017
um 15:04 Uhr
Parkplatz statt Wiese und Sandkasten
also woher soll ich vorher wissen, dass der Eigentümer eines Grundstückes fast die gesamte Grünfläche zupflastern wird. Mit ist das nur an einigen stellen aufgefallen und im östlichen Ringgebiet gibts Wohnungsgesellschaften die die grünen Hinterhöfe zu Parkplätzen umbauen.
Und ich denke auch rechtlich gitbs Probleme, wenn ich private Häuser/Grundstücke nur zu dem Zweck fotografiere, sie anzuprangern.
am 28. Aug. 2017
um 13:40 Uhr
Grün im Vorgarten und Fahrradabstellplatz
Das die Bauordnung in Niedersachsen nicht zeitgemäß ist möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Aber dieser Vorschlag zeigt, wohin die Reise gehen muss. Wir brauchen in Zukunft weniger Versiegelung von Vorgärten und durch Parkplätze oder Parkhäuser. Aktuell muss immer noch pro Wohnung (> 40 qm) ein PKW-Stellplatz geschaffen werden. Das ist Wahnsinn und nicht zeitgemäß! In Zukunft sollte es ein wettergeschützter Fahrradabstellplatz sein. Auf einen PKW-Stellplatz passen mindestens 10 Fahrradabstellplätze. Grüne Vorgärten und weniger Flächen für fahrende und stehende PKW schaffen den Platz die wir Bürger in Zukunft in Braunschweig brauchen.